Wissenswertes zum Naturaquariums


Du kennst die atemberaubenden Bilder von Instagram und Pinterest und möchtest in die faszinierende Welt der Naturaquaristik und des Aquascapings eintauchen? Dieses Hobby bietet dir die Möglichkeit, beeindruckende und natürliche Unterwasserlandschaften zu gestalten und zu pflegen. Bevor du jedoch loslegst, finde ich es wichtig dir einige Sachverhalte näher zu bringen, welche ich gerne vorher gewusst hätte. Ich finde es wichtig, einige grundlegende Überlegungen anzustellen und Sachverhalte zu kennen, die dir beim Einstieg helfen und dich vor späteren Enttäuschungen zu bewahren.

Kleiner ist einfacher im Aquascaping

In der klassischen Aquaristik sind gängige Masse bekannt, bei denen sich Pflegetiere wie Skalare, Barsche und ähnliche wohlfühlen. Setzt man sich mit den Bedürfnissen der Tiere auseinander landet man meist bei etwa 120 cm Kantenlänge. Im Bereich der Naturaquaristik ist ein Becken mit 120 cm jedoch bereits sehr groß. Aufgrund des verfügbaren Dekormaterials ist es oft schwer, es ansprechend einzurichten. Es ist kein Zufall, dass viele beeindruckende und bekannte Fotos von Aquarien mit kleineren Maßen unter 80 cm entstehen. Hier lassen sich einzelne Gestaltungselemente viel leichter in Szene setzen, und Wurzeln sowie Dekorationen kommen deutlich besser zur Geltung. Auch beim Geldbeutel ist die Einrichtung großer Becken nicht zu unterschätzen: Es kann leicht mehrere Hundert Franken kosten, ein attraktives Naturaquarium mit passenden Wurzeln auszustatten. Versteh mich nicht falsch: Wenn du ein 150 cm langes Aquascape wünschst, stehe ich deinem Wunsch offen gegenüber. Dennoch ist es fair, sich bewusst zu sein, welche finanziellen Aufwände damit verbunden sind – vor allem, wenn deine Erwartungen durch die beeindruckenden Instagram-Bilder geprägt sind.
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© Aquanature Item
In diesem Bild ist ein kleines, aber sehr gut eingerichtetes Naturaquarium zu sehen. Wird es aus einem entsprechenden Winkel mit dem richtigen Objektiv fotografiert, kann es auch ganz gross wirken.
Die richtige Auswahl der Fische

Nicht alle Fische sind gleichermaßen für ein Aquascape geeignet. Die helle Beleuchtung und die offene Gestaltung eines typischen Iwagumis können für manche Arten sehr stressig sein. Besonders empfindliche Aquariumfische fühlen sich in solchen Becken oft nicht wohl und laufen Gefahr, dauerhaft gestresst und hektisch zu sein. Jedoch eignen sich beispielsweise Neonsalmler, Keilfleckbärbling und Rotmaulsalmler sehr gut, da sie sich im offenen Wasser in einem Schwarm sehr wohlfühlen. Es gibt aber auch Aquascape-Formen wie zum Beispiel den beliebten und etwas verkrauteten Ryoboku-Stil, in denen sich auch empfindlichere Fische wohlfühlen. Generell lässt sich sagen, dass kleinere Fische in Aquascapes häufig die bessere Wahl sind. Sie passen sich leichter an die Umgebung an, wirken im Layout harmonischer und lassen das Becken größer erscheinen. Zudem ist es wichtig, auf Fische zu setzen, die nicht zum Springen neigen. Solche Tiere sind weniger gefährdet, das Wasser zu verlassen, und sorgen für eine stabile und sichere Umgebung. Bei der Auswahl der richtigen Fische solltest du also sowohl auf ihre Bedürfnisse als auch auf ihr Verhalten achten. So entsteht ein harmonisches Aquarium, in dem sowohl deine Aquascaping-Fähigkeiten als auch das Wohlbefinden der Tiere im Mittelpunkt stehen. Ein durchdachter Besatz an Tieren trägt massgeblich zum Erfolg und letztendlich zu einem gelungenen, schönen Naturaquarium bei.
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© Aquanature Item
Im Bild sieht man den klassischen Neonsalmler, der ideal als Besatz für ein Naturaquarium geeignet ist. Er bevorzugt leicht saure Wasserbedingungen und begrüßt den großzügigen Schwimmraum in einem offenen Aquascape. Er mag zwar lieber etwas gedämpfteres Licht, was im Aquascape eher weniger der Fall ist; jedoch kommt ihm die kurze Beleuchtungsdauer von ca. 6 Stunden dafür wieder zugute.
Osmosewasser - der Schlüssel zum Erfolg

Der Bodengrund im Naturaquarium, der sogenannte Soil, beeinflusst in erster Linie die Wasserhärte und den pH-Wert des Aquarienwassers. Soil lagert aufhärtende Stoffe ein, wodurch das Wasser weicher wird, und macht das Aquarienwasser sauer, sodass der pH-Wert sinkt. Das geschieht, weil Soil chemisch gesehen ein Kationentauscher ist und Härtebildner wie Kalzium, Magnesium usw. aus dem Wasser entzieht und einlagert. Wenn ein Aquascape mit „normalem“ Leitungswasser betrieben wird, arbeitet der Soil kontinuierlich und entzieht dem Wasser immer wieder die Härtebildner. Nach einiger Zeit hat der Soil seine maximale Aufnahmekapazität erreicht und ist ausgereizt, wie man so schön sagt. Die Wasserhärte steigt wieder an, die Pflanzen wachsen weniger gut, und den Algen wird Tür und Tor geöffnet. Dies ist meist der Anfang vom Ende eines schönen Pflanzenaquariums. Auch eine Enthärtungsanlage in der Hausinstallation hilft wenig, da diese zwar die Härtebildner Calcium und Magnesium entfernt, das Wasser aber durch Zugabe von Natrium ausgleicht, um die Wasserbalance zu erhalten. Natrium ist ebenfalls ein Kation und wird somit vom Soil absorbiert und eingelagert. Auch haben Wasserpflanzen nicht so gerne einen zu hohen Natriumgehalt. Nun kommt die Osmoseanlage ins Spiel - für relativ wenig Geld hast du permanent ein hochwertiges Wasser welches mit einem GH+ Salz etwas aufmineralisieren kannst damit auch für Garnelen und Schnecken Mineralien und Spurenelemnte im Wasser hast. Die Osmoseanlage entfernt auch noch weitere Stoffe wie Pestizide, Schewrmetalle, Nitrate, Silikate und weitere unerwünschte in Trinkwasser enthaltene Stoffe.
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© Aquanature Item
Im Bild sieht man wie eine Osmoseanlage für den Einsatz parat gemacht wird. Aus meiner Sicht ist weiches, perfekt aufgesalzenes Osmosewasser der Schlüssel zu richtig schönen Aquarien.
Übung macht den Meister

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Gestaltung eines Naturaquariums eine erfüllende, aber auch anspruchsvolle Aufgabe ist. Kleinere Becken sind oft leichter zu scapen und ermöglichen eine detailreiche Gestaltung, was für Einsteiger besonders vorteilhaft ist. Die Wahl der richtigen Fische ist ebenso wichtig wie die passende Gestaltung für die Fische, wobei kleinere, anpassungsfähige Arten besser in ein Naturaquarium passen. Der Bodengrund, insbesondere Soil, spielt eine zentrale Rolle bei der Wasserqualität und sollte durch qualitativ hochwertiges Wasser unterstützt werden. Eine hochwertige Osmoseanlage ist dabei eine Investition, die langfristig eine gute Wasserqualität gewährleistet und den Erhalt eines gesunden, harmonischen Aquariums erleichtert. Insgesamt führt die Kombination aus sorgfältiger Planung, geeigneter Technik und konsequenter Pflege zu einem dauerhaft erfolgreichen und eindrucksvollen Naturaquarium.